6. September 2023

Ins Soziale investieren

Landtagskandidat Lawetzky fordert beim Fachgespräch mit dem Paritätischem Wohlfahrtsverband  eine neue soziale Investitionsmentalität 

Vier Wochen vor der Hessischen Landtagswahl beginnt die „heiße Phase“ des Wahlkampfes, in der die Kandidatinnen und Kandidaten bei öffentlichen Veranstaltungen verschiedener Organisationen Rede und Antwort stehen. Den Auftakt im  Rheingau-Taunus-Kreis machte der Paritätische Wohlfahrtsverband mit seiner Podiumsveranstaltung zur Sozialpolitik, bei der sich auch der Rheingauer Landtagskandidat Dominik Lawetzky den Fragen der zahlreich erschienenen Träger sozialer Leistungen und ihres Dachverbands stellte. 

Das Fachgespräch kreiste um drei große Themen: Fachkräftemangel, Armut und Wohnungsnot. „Für mich ist es wichtig,  konkrete Vorhaben aufzuzeigen: Was will ich erreichen? Wir kennen die Fakten und haben auch in der Diskussion genug Ist-Zustandsbeschreibungen gehört“, betont Lawetzky, dessen Schwerpunkte in Bildungs- und Familienpolitik liegen. Im Fachkräftemangel sieht Lawetzky einen „Teufelsspirale“. „Wenn uns heute die Erzieherinnen fehlen, in den Schulen die Stunden ausfallen und in der betrieblichen Ausbildung gespart wird, dann schaden wir den Fachkräften von morgen“, betont er. Lawetzky schlägt deshalb vor, die Mobilitätsangebote im Kreis auszubauen – „damit Fachkräfte und Auszubildende zu ihren Arbeitgebern kommen, egal wo“. Außerdem möchte er flexiblere Angebote für Weiter- und Fortbildung schaffen. „Und wir müssen an den bezahlbaren Wohnraum ran“, so der Kreistagsabgeordnete. Lawetzky berichtete von einem Termin in einer Pflegeschule, dass dort als häufigster Absagegrund für Ausbildungsverträge die fehlende bezahlbare Wohnung in der Region genannt werde. „Da beißt sich die Katze in den Schwanz.“ 

Mit Blick auf die Bekämpfung von Armut spricht der Landtagskandidat von einem notwendigen Mentalitätswandel. „Solange soziale Leistungsträger immer als die Bittsteller gesehen werden, läuft etwas falsch. Soziale Leistungen sind eine Investition in unsere Gesellschaft, unsere Demokratie und unseren Arbeitsmarkt.“ Als Politiker wolle er sich genauso freuen, einen Förderbescheid zur Suchthilfe oder Tafel zu bringen, wie für den Bau eines neuen Radwegs oder eine Einkaufsmeile. „Wir brauchen eine neue soziale Investitionsmentalität.“ Für diese Forderung erntete Lawetzky große Zustimmung beim Verband. „Genau so ist es“, betonte Heike Lange, Regionalgeschäftsführerin der Paritäter.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband setzt sich für soziale Gerechtigkeit und Solidarität ein. In ihm kommen zahlreiche Träger zusammen – von der Suchthilfe, über die Familienzentren, die ambulante pädagogisch-psychologische Beratung bis hin zum Kinderschutzbund. Der Verband und seine Träger bieten Beratung und Unterstützung für Menschen in schwierigen Lebenslagen und setzen sich für ihre Rechte ein.